Presse 2013

Artikel im Probsteer vom 14.11.2013
„Senioren kämpfen gegen Diskriminierung“

PB Wenn eine Haftpflichtversicherung eine 70-jährige Halterin eines 16 Jahre alten Hundes zu einer Prämienerhöhung drängt, scheint das ein Fall von Altersdiskriminierung zu sein. Einer von vielen. Auf Einladung des Seniorenbeirates Heikendorf hat die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes, Birgit Wille, ihren Tätigkeitsbereich vorgestellt. Wille ist auch Leiterin der Antidiskriminierungsstelle. Diese Stelle für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung gibt es erst seit Anfang dieses Jahres. Ziel: Die Bevölkerung in Bezug auf Diskriminierung jeglicher Art zu sensibilisieren und ihr vorzubeugen. „Eine gerechtere Teilhabe jüngerer und älterer Menschen am Leben muss unsere gesellschaftliche Diskussion bestimmen und wird das Hauptziel der künftigen Arbeit sein“, so Wille. Die schrumpfende Bevölkerung müsse zwangsläufig eine aktive Einbindung älterer Menschen in das Erwerbsleben zur Folge haben. Die Frage, wann jemand alt ist, lasse sich nicht mehr so leicht beantworten – Altern sei fließend. Es sei nicht jeder, der alt ist, als pflegebedürftig anzusehen. Altersgrenzen im Renten- und Tarifrecht seien kontraproduktiv. Warum sollten fitte ältere Menschen, die über Erfahrung verfügen, nicht über die gesetzlichen Altersgrenzen hinweg weiter arbeiten dürfen? Was fehle, seien entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen. Es könne aber auch nicht sein, dass ein 48-Jähriger bis zum Rentenalter keinen Arbeitsplatz mehr findet. Ein Umdenken in der Wirtschaft sei notwendiger denn je. Willes Vorschlag: Personalpolitik solle „lebenszyklusorientiert“ sein. Einige Großbetriebe bemühten sich bereits um ein „age management“. Aber Nachholbedarf vor allem bei Mittel- und Kleinbetrieben sei groß. Am weitesten fortschrittlich sei der öffentliche Dienst. In Zukunft müssten die Lebensälteren auf die Jugend zugehen und nicht umgekehrt. Ihr Arbeitsmotto „mittendrin in jedem Alter“ soll das unterstreichen. Kontakt zu Birgit Wille besteht unter Tel. 0431 9881240.

Probsteer Nr. 46 vom 14.11.13

Probsteer Nr. 46 vom 14.11.13

 


Diskussion mit dem Seniorenbeirat über neues Pflegeheim

Probsteer vom 02.10.2013 Nr. 40 Seite 8

PB. Der Seniorenbeirat Heikendorf möchte zu einigen denkbare Modellen für ein neues Alten- und Pflegeheim in der Gemeinde die Meinung von Bürgern hören.Der Beirat gibt interessierten Heikendorfern die Möglichkeit, eigene Vorstellungen einzubringen, wie sie sich eine moderne Wohn- und Pflegeanlage vorstellen. „Jeder von uns kann betroffen sein, situationsgerechte Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Deshalb kann, auch wenn ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden immer Priorität hat, auf Heime oder andere dem entsprechende Wohnformen nicht verzichtet werden“, schreibt die Beiratsvorsitzende Karla Franke.

 Die Modelle:

  1. Heim nur mit Pflegeplätzen, Einzel- oder Doppelzimmer mit integrierter Nasszelle.
  2. Wohnanlage (betreutes Wohnen), Ein- und Mehrzimmerwohnungen, seniorengerecht, barrierefrei mit Serviceleistungen durch Pflegedienste und Rufbereitschaft.
  3. Eine Mischform von beidem, Wohnanlage auf genossenschaftlicher Basis mit angeschlossener Pflegeabteilung (palliative und dementielle Betreuung) mit Gemeinschaftsräumen wie z.B. Aufenthaltsraum, Lesezimmer, hauseigener Küche, hauseigener Wäscherei, Fußpflege, Friseur, Fitnessraum, Physiotherapie- und Massageraum.
  4. Andere Vorschläge

Der Seniorenbeirat bittet um schriftliche Antworten bis zum 17. Oktober an: Seniorenbeirat der Gemeinde Heikendorf, Dorfstraße 2, 24226 Heikendorf.

Probsteer vom 02.10.2013 Nr. 40 Seite 8

Probsteer vom 02.10.2013 Nr. 40 Seite 8

Drei Standorte für ein neues Alten- und Pflegeheim liegen auf dem Tisch
Probsteer vom 12.9.2013 Nr. 37 Seite 5

Parteiübergreifend haben die Kommunalpolitiker erklärt, mit Bürgern zusammen daran arbeiten zu wollen, dass in Heikendorf ein neues Alten- und Pflegeheim entsteht. Den vorläufigen Fahrplan dazu stellte vergangene Woche Bürgermeister Alexander Orth vor. Er, Amtsdirektor Michael Koops, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Karla Franke, der SPDOrtsvorsitzende Horst Eger, der FDP-Vertreter Gunnar Schulz sowie die Fraktionsvorsitzenden Hans-Herbert Pohl (CDU), Thure Spitz (UWG) und Olaf Bartels (Grüne) waren sich einig, den Blick nur noch nach vorn zu richten. Nur kurz handelte Orth ab, dass die evangelische Stadtmission „auch an keiner Beteiligung einer zukünftigen Lösung interessiert“ sei. Möglich sei, dass die Stadtmission ihr Grundstück am Langen Rehm veräußern und betreutes Wohnen einrichten will. „Es macht mich traurig, dass wir hier völlig hilflos sind“, erklärte Orth. Eine Lösung soll jetzt ein Runder Tisch mit Gemeindevertretern, dem Seniorenbeirat, der Sozialstation sowie „sachkundigen Bürgern“ suchen. Dieser Arbeitskreis solle ein Konzept für ein Heim entwickeln, einen Standort finden, einen Betreiber und, wenn nötig, einen Investor suchen. Orth schlägt vor, Demenz- und Kurzzeitpflege mit einzurichten – letzteres auch, um Heikendorf als Urlaubsort attraktiver zu machen. Durch die Integration von externen Angeboten wie Physiotherapie, Massage, Friseur und Versorgung sei die Chance da, „etwas vollkommen Neues“ zu schaffen, unterstrich Pohl. Vorstellungen über eine Anzahl an Plätzen gebe es noch nicht – laut Orth müssten es aber nicht unbedingt mehr als 100 sein. Er werde sich in der nächsten Zeit einige Heime ansehen. Mit Koops war er bereits in der ASBSeniorenanlage in Schönberg. Auch mögliche Standorte gibt es bereits. Die erste Variante: Eine unbebaute Fläche am Tobringer oder am Krischansbarg. Nachteil sei die Entfernung zur Ortsmitte. Doch die Flächen seien schneller zu bekommen, die Schaffung von Baurecht dauere 14 bis 16 Monate. Das Ende der Bauzeit könne November 2016 sein. Die zweite Möglichkeit, die Orth bevorzugt: Ein Heim an der Stelle der ehemaligen Realschule, nahe der Ortsmitte. Dafür müsste die Gemeindevertretung allerdings einen Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule beschließen. Baurecht für die Fläche von 10.000 bis 12.000 Quadratmetern zu schaffen, könne anderthalb bis zwei Jahre dauern. Die Bauzeit liefe bis Oktober 2017. Eine Entscheidung in der Standortfrage könne eventuell noch in diesem Jahr fallen.


„Runder Tisch soll Konzept entwickeln“

Kieler Nachrichten am 13.09.2013 (Ostholsteiner Zeitung S.26)

(…) Die in der vergangenen Woche von Gemeinde und Amt vorgestellte und von allen Heikendorfer Parteien unterstützte Marschrichtung in Sachen Alten- und Pflegeheim ist ebenfalls einmütig gebilligt worden. Danach wird nun ein runder Tisch mit dem Ziel ins Leben gerufen, möglichst schnell ein Konzept für eine neue stationäre Pflegeeinrichtung in Heikendorf und eine zusätzlich betreute Seniorenwohnanlage zu entwickeln. Letztere soll am Standort des am 30. November schließenden Altenheims im Langen Rehm entstehen. Nach Mitteilung von Bürgermeister Alexander Orth seien 40 der 65 Heimbewohner bereits umgezogen. Von den noch verbliebenen 25 älteren Personen würden weitere elf in der kommenden Woche die Einrichtung wechseln. Und auch die restlichen Bewohner hätten mehrere Optionen. Vor den vielen im Ratssaal anwesenden älteren Zuhörern trat Orth Gerüchten entgegen, nach denen die benachbarte Senioren-Wohnanlage der Kieler Stadtmission auch von der Räumung betroffen sei. „Das ist schlichtweg falsch.“(…)


Pressegespäch am 04.09.2013

Pressegespräch-am-4.9.13 (PDF-Datei)

Amtsdirektor Koops und Bürgermeister Orth hatten am 4.09.2013 zu einem Pressegespräch geladen, an dem auch die Vorsitzende des Seniorenbeirates, Karla Franke, teilnahm.

Thema war :  Planung und  Vorgehensweise bezgl. der Erstellung eines neuen  Alten-und Pflegeheims.  Alle,  auch die Vertreter der Parteien waren sich einig darüber, dass schnell aber überlegt gehandelt werden müsse.  Herr Orth erläuterte mehrere Entscheidungsvarianten. Einige Vorschläge dazu hatte der Seniorenbeirat bereits in mehreren Gesprächen unterbreitet. Eine Gesprächsrunde , an der auch der Seniorenbeirat beteiligt werden wird,soll ein zukunftsweisendes Konzept erarbeiten.

Abhängig von der Standortfrage sind hierfür  5-9 Monate vorgesehen. Die Vorsitzende des Seniorenbeirates führte aus, dass mit dem Neubeginn die Gelegenheit genutzt werden sollte, nicht in kleinen Dimensionen zu denken, sondern zunächst unabhängig von finanziellen und wirtschaftlichen Überlegungen eine den Heikendorfer Bedürfnissen angepasste Planung vorzunehmen.

Die Wunschvorstellung des Seniorenbeirates   ( das war nicht Gegenstand des Gesprächs) ist es, ein Heim zu schaffen mit betreuten Seniorenwohnungen, Pflegeappartments, der Einrichtung einer Tages-/Kurzzeitpflege, palliativer Versorgung, Demenzabteilung und Serviceleistungen wie Frisör, Massage, Fußpflege , kulturelle Angebote und nicht zuletzt eine Möglichkeit, in Würde von Angehörigen Abschied nehmen zu können.

Karla Franke
Vorsitzende des Seniorenbeirates Heikendorf


Pressemitteilung des Seniorenbeirats vom 5. September 2013

Die von Frau Dibbert-Heiden in ihrem Leserbrief an den Probsteer (s.u.) gestellte Frage, warum der Seniorenbeirat bei den Gesprächen zwischen ev. Stadtmission, den Heimbewohnern mit Angehörigen und Heimpersonal nicht präsent gewesen sei, ist, wenn auch für die von der Heimschließung Betroffenen nicht befriedigend, so zu beantworten: Der Seniorenbeirat ist in die Entscheidung und das weitere Prozedere nicht eingebunden worden! Die nachstehende Darstellung mag zum besseren Verständnis beitragen. Nach der Aufnahme der Arbeit des neu gewählten Seniorenbeirates im Juni 2013 habe ich mich als Vorsitzende sofort des Themas Alten-und Pflegeheim angenommen und mit der Geschäftsführung des Heims ein Gespräch geführt. Im Juni war es nicht möglich, eine konkrete Aussage zum weiteren Verlauf zu erhalten. Ich habe zu diesem Zeitpunkt noch meine Unterstützung für den Erhalt des Alten-und Pflegeheims angeboten. Zusätzlich habe ich den Geschäftsführer der ev. Stadtmission angeschrieben und um Information gebeten, welche Entscheidung zum Um- oder Neubau anstehe. Leider habe ich keine  Antwort erhalten! Der neu gewählte Bürgermeister Heikendorfs, Herr Orth sagte nach einem mit ihm in der Zwischenzeit geführten Gespräch zu, sich ebenfalls verstärkt um die Angelegenheit zu kümmern. Erst eine erneute Anfrage meinerseits bei der Heimleitung am Montag, dem 19. August ließ erahnen, dass eine Schließung bevorsteht. Eine Einladung zu den Gesprächen im Heim hat der Seniorenbeitat nicht erhalten. Ich kann nur erneut mein Mitgefühl für die Betroffenen äußern. Ich schildere den Ablauf so ausführlich, nicht weil der Seniorenbeirat sich in irgendeiner Form rechtfertigen müßte, sondern weil dieses Beispiel zeigt , wie wichtig Information ist. Ich appelliere an alle Heikendorfer Mitbürger, den Seniorenbeirat bei seniorenbezogenen Problemen in unseren Sitzungen oder Beratungsstunden und auch über unser neues Internetportal anzusprechen. Nur so kann man gemeinsam nach Lösungen suchen. Wie es auch jetzt der Fall ist, weil weder der Seniorenbeirat noch die Gemeinde unter Ratlosigkeit leiden.

Karla Franke
Vorsitzende des Seniorenbeirates Heikendorf


„Ein runder Tisch soll helfen, rasch konkrete Ergebnisse zu erarbeiten“

Probsteer – Ausgabe Nr. 36 Seite 18

Heikendorfs Bürgermeister Alexander Orth reagiert auf den Leserbrief
von Christel Dibbert-Heiden in unserer letzten Ausgabe:

„In einem Leserbrief vom 29.8. erweckt Frau Dibbert-Heiden den Eindruck, ich hätte als Bürgermeister zu einem Zeitpunkt von der Schließung des Alten- und Pflegeheims Kenntnis gehabt, zu dem es noch Handlungsmöglichkeiten gegeben hätte.
Tatsache ist, und Frau Dibbert-Heiden weiß das, denn wir haben tatsächlich lange telefoniert, dass ich am späten Nachmittag des 15. August, also mit zwei Arbeitstagen Vorlauf, davon Kenntnis erhielt, dass die Stadtmission am Dienstag die Öffentlichkeit informieren wolle. Mehrfach zu Verschwiegenheit auffordern konnte mich Herrn Nernheim, der Geschäftsführer der Stadtmission nicht, da wir vor dem 20. lediglich ein Gespräch zu dem Thema geführt haben und dies, da ich auf dem Weg zu einem Termin war, lediglich wenige Minuten dauerte. In diesem Gespräch hat Herr Nernheim auch unmissverständlich dargestellt, dass weitere Gespräche mit der Stadtmission bzw. den Alsterdorfer Anstalten sinnlos seien, da der Entscheidung zur Schließung endgültig sei. Von der Versammlung im Alten- und Pflegeheim wurde ich nicht unterrichtet, hatte auch von anderer Seite keine Kenntnis darüber und konnte demzufolge auch nicht daran teilnehmen, was ich anderenfalls selbstverständlich gemacht hätte. Auch das ist Frau Dibbert-Heiden bekannt, dennoch beklagt sie in der Öffentlichkeit vorwurfsvoll die fehlenden Anwesenheit von Politik und Kirche. Es ist immer sehr einfach, mit dem Finger auf andere, insbesondere Politiker, zu zeigen und den Anschein zu erwecken, dieser Andere hätte etwas an der Situation ändern können, aber er sonne sich ja lieber im Licht der Öffentlichkeit bei Einweihungen etc. Die Frage, ob dieser Vorwurf berechtigt ist, rückt dabei gerne in den Hintergrund. Ich und mit mir die Amtsverwaltung haben seit dem 20. August unzählige Gespräche mit Heimleitung, Träger, Seniorenbeirat, potentiellen Investoren, Planern, Gemeindevertretern und selbstverständlich einer Vielzahl von zu Recht aufgebrachten und besorgten Bürgern geführt, mit dem Ziel, kurzfristig Härten abzumildern und langfristig einen vollwertigen, vielleicht sogar besseren Ersatz für die in Kürze zu schließende Einrichtung in Heikendorf zu schaffen. Ein runder Tisch mit Beteiligten aus allen betroffenen Bereichen und kompetenten Fachleuten soll helfen, hier rasch konkrete Ergebnisse zu erarbeiten. Mit dieser Arbeit haben wir gerade erst angefangen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir schon bald eine tragfähige Zielplanung vorstellen können. Auch dies alles weiß Frau Dibbert-Heiden. Dennoch schließt sie in ihrem Brief ,Jeder ist sich selbst der Nächste, manchmal möchte man an dieser Welt verzweifeln.’ Vielleicht hat sie damit in mehr Beziehungen recht, als ihr Brief uns glauben machen will.“
Alexander Orth, Bürgermeister


Reaktionen auf die Schließung – Probsteer Nr. 36 Seite 18


Leserbrief: „Hinter jedem steht ein Einzelschicksal“

Probsteer – Ausgabe Nr. 35 Seite 8

Christel Dibbert-Heiden berichtet von der Versammlung der Angehörigen im Altenhilfezentrum am 20. August:

„Zwei Wochen vorher war eine Einladung an die Angehörigen geschickt worden, auf der vage von der Zukunft des Altenheims die Rede war, nichts deutete auf eine Schließung hin. Das Entsetzen stellte sich dann ad hoc während der Rede des Geschäftsführers der Stadtmission, Herrn Nernheim, ein, der in kühler Geschäftsmanier das Ende der Einrichtung verkündete. Unrentabel sei sie, schriebe keine schwarzen Zahlen, mache Verluste im fünfstelligen Bereich, die Arbeitswege für das Personal zu lang, die Bauweise veraltet, wirtschaftlich einfach nicht tragbar. (…) Viele haben schweren Herzens ihre Wohnungen oder Häuser verlassen müssen, hinter jedem steht ein Einzelschicksal, das mehr oder weniger freiwillig in die Obhut eines Heimes geführt hat. Es mag nicht das modernste Heim sein, wenn man darunter einen sterilen Neubaukasten versteht mit etlichen Stockwerken, wie sie jetzt häufig gang und gäbe sind und mehr nach Krankenhäusern aussehen. Dieses Haus hat seinen eigenen Charme, der nicht zuletzt von dem herrlichen Garten rundherum herrührt, von dem schönen Innenhof mit Brunnen und Strandkörben, von den Sitzgruppen und den vielen Blumen. Die Zimmer sind nicht kleiner als anderswo, haben zum Teil kleine Terrassen und große Fenster. Das Essen wird dort übrigens noch innerhalb der Einrichtung zubereitet. Es ist auch manchmal von Defiziten bei der Pflege geredet worden, nennen Sie mir ein Heim, wo aus Personalmangel nicht hin und wieder Probleme oder Engpässe auftreten. Hier konnte man sich jederzeit mit dem Personal verständigen, gerade, weil es klein und von daher persönlicher zuging. Zwei Apotheken am Ort versorgen zuverlässig und mit Kenntnis der einzelnen Heimbewohner ihre Patienten. Ärzte, Physiotherapie und Massagepraxen haben in vielen Jahren das Vertrauen der Heimbewohner gewonnen. (…) Die Mitarbeiter der Einrichtung erfuhren am selben Tag mittags um zwei von der Schließung. Auch hier Ratlosigkeit und Tränen. (…) Fest steht, dass Herr Orth von der Schließung wusste, dies hat er mir in einem Telefonat bestätigt und mir auch gesagt, dass Herr Nernheim ihn mehrmals zur Verschwiegenheit aufgefordert hat. (…) Wir, als Angehörige, müssen jetzt Schadensbegrenzung betreiben, Erklärungen liefern, weil unsere alten Eltern nicht verstehen können, was da geschieht. Der Run auf die umliegenden Heime ist eröffnet, wer zuerst kommt, mahlt zuerst,
die Plätze in Mönkeberg und Laboe waren bereits am selben Abend vergeben. Jeder ist sich selbst der Nächste, manchmal möchte ich an dieser Welt verzweifeln.
Christel Dibbert-Heiden, Tochter einer Heimbewohnerin, Mühlenwiesen 4, 24226 Heikendorf


Probsteer Nr. 35 – 29. August 2013 Seite 8

Altenhilfezentrum schließt: Heikendorfer reagieren verständnislos
Gemeinde sucht nach Investor für ein Pflegeheim auf einem neuen Grundstück

(…) Deutliche Kritik übt Karla Franke, die 1. Vorsitzende des Seniorenbeirates. Sie bezeichnet die Entscheidung der ESM als „für alle unbegreiflich, die sich der Umsetzung sozialer Belange verpflichtet fühlen“. Die Schließung sei „eine Verhöhnung derjenigen, die diese Pflegeeinrichtung ehrenamtlich mit persönlichem Einsatz unterstützt haben. Der christliche Gedanke, dem der Träger dieses Heimes doch verpflichtet sein sollte, scheint irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein“, so Franke in einer Mitteilung. Der Seniorenbeirat spreche sich gegen die Möglichkeit aus, auf dem Gelände des Alten- und Pflegeheims ausschließlich Wohnungen bauen zu wollen. (…)


Kieler Nachrichten 24.08. 2013 „Ostholsteiner Zeitung“ Seite 26

Entsetzen über Schließung des Altenpflegeheims – Parteien verhandeln mit Kieler Stadtmission

Heikendorf. Mit scharfer Kritik reagieren der Heikendorfer Seniorenbeirat, CDU und SPD auf die kurzfristige Schließung des Altenpflegeheims im Langen Rehm.

„Überrumpelt“ fühlt sich der Seniorenbeirat von der Entscheidung der Kieler Stadtmission, vor allem wegen „früher anders lautender Versicherungen des Trägers“, heißt es in einer Pressemitteilung der Vorsitzenden Karla Franke. Moniert wird vor allem, dass „erforderliche Sanierungsmaßnahmen für eine zeitgemäße Altenbetreuung und Altenpflege nicht rechtzeitig eingeleitet wurden.“ Das Schließen des Altenhilfezentrums sei laut Karla Franke auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die diese Pflegeeinrichtung ehrenamtlich mit persönlichem Einsatz unterstützt haben.“


Probsteer vom 22. August 2013 – Seite 10 –
„Seniorenbeirat Heikendorf fuhr nach Unewatt“